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Final Fantasy Fan Fiction |
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Kingdom Hearts Fan Fiction |
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Kapitel19Prüfungen |
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Kapitel19Prüfungen
Die Zeit für die uneingeplante Konferenz mit Cutter und Azrael – Sephiroth musste sie zwischen einem randvollen Terminkalender, im Sekundentakt eintreffenden e-mails, dem üblichen Papierkram und dem klingeln des Telefons förmlich erzwingen, aber er tat es ohne Reue – fand bereits am nächsten Tag statt.
„Gratuliere, Geryll.“ Den verwirrten Blick seines Gegenübers ignorierend fuhr er fort: „Ab sofort haben Sie einen Blue Wanderer, dem das gefahrlose Betreten der 2nd Lines möglich ist.“
Azrael blinzelte verblüfft. „Ich habe – bitte was? Ich meine, ich habe bitte was, Sir?“
„Die Details klären Sie am besten direkt mit Cutter.“ Er griff nach seiner Kaffeetasse, lehnte sich zurück und verfolgte schweigend das Gespräch. Der Teenager gab sich trotz aller Begeisterung Mühe, sachlich zu bleiben, und Sephiroth bemerkte schon nach dem ersten Satz, dass sich Cutter sehr genau überlegt hatte, was sie erzählen wollte. Und was nicht. Über die Begegnung im Dschungel, den mentalen Fokus und die Erweckung desselbigen fiel kein einziges Wort.
Sie ist vorsichtiger geworden, dachte Sephiroth. Das ist gut. Ich denke nicht, dass schon einer von uns die tatsächlichen Auswirkungen dieser Geschichte beurteilen kann. Auch ich werde schweigen, solange mir das möglich ist.
Dann spürte er Erheiterung in sich aufsteigen.
Hier sitzen wir und beschützen unsere Geheimnisse... Bis sie stark genug sind, sich selbst zu beschützen? Bis wir stark genug sind, sie offen darzulegen und die Konsequenzen zu tragen? Wer weiß.
Manche Geheimnisse schienen zu schlafen und ließen sich ein ganzes Leben lang behüten. Andere hingegen wollten erzählt werden und offenbarten sich von selbst, wenn ihres Erachtens nach Ort und Zeit stimmten. Für gewöhnlich verlor dann alles für einen Sekundenbruchteil seine Gültigkeit, zeitgleich wurde mindestens ein neuer Blickwinkel erschaffen. Dieser konnte die Rettung sein – oder der Untergang. Letztendlich jedoch... hatte jedes Geheimnis auf dieser Welt Gründe für seine Existenz, und es war nebensächlich, ob diese gut oder schlecht waren, denn wie immer so lag auch hier die Entscheidung im Auge des Betrachters.
Azrael lauschte aufmerksam den Erzählungen des Teenagers. Ihm entging das fehlen von Steinchen in dem Erlebnismosaik nicht, aber er nahm es hin ohne nachzufragen, wissend, dass er bei ernsthaften Problemen eine der ersten Anlaufstellen für das Mädchen sein würde.
Irgendwann beendeten sie das Meeting, und als Cutter den Raum verlassen hatte, seufzte Azrael tief auf.
„Oh, diese Cutter! Immer, wenn man glaubt sie im Griff zu haben, tut sie etwas völlig unvorhergesehenes.“
„Abenteuer“, erinnerte Sephiroth, und sein Gegenüber nickte leise lachend.
Einen Augenblick lang blieb es ganz still in dem großen Büro. Dann lenkte der General das Gespräch auf ein ernsteres Thema.
„Wird sie die Prüfung bestehen?“
Azraels Laune veränderte sich schlagartig.
„Ich weiß es nicht, Sir“, antwortete er gedämpft. „Sie hat... immer noch große Probleme mit der Theorie. Eigentlich... dürfte sie überhaupt nicht in der Lage sein, so gut mit den Lines zu arbeiten. Aber sie tut es, sie...“ Er schüttelte den Kopf und warf Sephiroth einen Blick zu der deutlich aussagte, dass der angefangene Satz unvollendet bleiben würde.
Der General schwieg. Cutters Problem war ihm nicht neu und begleitete sie schon seitdem er sie kannte. Zack hatte immer wieder erzählt, wie deprimiert sie der Theorie wegen gewesen war, aber auch, mit welch immenser Selbstmotivation sie wieder auf die Beine gekommen war um weiter zu machen. Mittlerweile wusste Sephiroth nur zu genau, was den Teenager völlig unbeeindruckt von allen Regeln, Formeln und Tabellen sicher durch die Welt der Lines lotste: dieselbe tiefe, innere Kraft, die auch ihn auf den Schlachtfeldern begleitete und seine Entscheidungen oft maßgeblich beeinflusste. Purer Instinkt.
„Sehen Sie, General, Cutter kennt und benutzt die Formeln, das habe ich selbst in meinen Nachhilfestunden mit ihr gesehen. Aber ihr entgeht, wann sie einen Fehler macht, und die Materie ist so komplex, dass sie, wenn ihr der Irrtum doch auffällt, nicht sofort herausfindet, wo er liegt. Sie muss jede falsche Aufgabe von vorne beginnen, und das kostet Zeit, die ihr nicht zur Verfügung steht.“
Sephiroth verstand vollkommen. Da man davon ausging, nur durch ein vollständiges Begreifen der Theorie zu einem arbeiten mit den Lines in der Lage zu sein, setzte man den Schwerpunkt bis zu den Prüfungen dort. Keine Chance für Instinkt.
„Und“, fuhr Azrael fast niedergeschlagen fort, „wenn sie die theoretische Prüfung nicht besteht, wird sie von der praktischen ausgeschlossen und ist somit automatisch durchgefallen.“ Er schnaubte leise. „Das... das ist so absurd, Sir! Wir haben hier einen 2nd Lines Blue Wanderer. Die einzige ihrer Art. Sie könnte zu einer Legende werden. Aber wenn der schlimmste Fall eintrifft...“
Er verstummte. Es war auch unnötig, den Satz zu beenden. Käme es wirklich soweit, würde Cutter ShinRa verlassen müssen.
„Ich will morgen mit meiner Klasse eine Generalprobe machen, sie bekommen die Prüfungsbögen der letzten Abgänger. Das wird wohl Klarheit bringen.“
Sephiroth nickte.
„Noch ist nichts entschieden, Geryll. Vergessen wir nicht, mit wem wir es zu tun haben. Cutter ist immer für eine Überraschung gut.“
Er entließ den Lehrer der Blue Wanderer wieder und blieb allein in dem großen Büro zurück, nutzte den flüchtigen Moment absoluter Stille, um selbst einmal tief ein- und auszuatmen und die Augen zu schließen.
Cutter Tzimmek, du hältst einen in Bewegung. Aber ich habe dir deine Besorgnis angesehen. Du weißt, wie viel auf dem Spiel steht. Es ist mehr als du dir jemals erträumt hast. Vermassel es nicht, sonst war so vieles umsonst... Deine Kämpfe, deine Siege... dein erster Kuss, der dir so viel bedeutet hat, und den ich nun besitze, der wie du gesagt hast, für immer mir gehört... – nicht einmal Masamune wird für immer mir gehören - ... und mit dem ich nicht das Geringste anfangen kann...
Das Bild des vergnügt grinsenden Teenagers taucht in seinem Kopf auf, und Sephiroth hätte um ein Haar gelächelt, kaum wahrnehmbar, aber dennoch... es wäre ein lächeln gewesen.
Vermassel es nicht... denn dieses Mal werde selbst ich dich nicht retten können.
Weitere Gelegenheiten, an den uneinschätzbaren Teenager zu denken, boten sich bis auf weiteres nicht, denn die massenhaft vorhandene Arbeit beschäftigte den General ohne Pause, und er stellte sich dem unerschrocken und so gewissenhaft wie immer. Es vergingen mehrere Tage, ehe sich wieder ein kurzer Moment der Ruhe ergab.
Sephiroth war gerade dabei, den ersten Schluck aus seiner neu gefüllten Kaffeetasse zu nehmen, als sich vorwarnungslos die Tür öffnete, und ein strahlender Zack hereingestürmt kam.
„Da ist ja mein Lieblingsgeneral!!“
Dessen Blick glitt von dem viel zu enthusiastischen 1st Class SOLDIER vor sich über das wie üblich griffbereit liegende Katana...
„Zackary Fair, ich befehle dir, dich kurz zu fassen!“
„Geht klar. Hast du gerade was zu tun?“
Sephiroth fragte sich für einen Moment ernsthaft, ob Zack ihn aufziehen wollte, denn auf dem Schreibtisch türmten sich trotz pausenloser Arbeit wahre Gebirge aus Papier. Trotzdem war die Antwort des Generals völlig ruhig.
„Nein, ich sitze hier rum, langweile mich entsetzlich und warte auf Beschäftigung.“
„Siehst du, und weil ich mir etwas ähnliches schon dachte... Tadaaaaaa!“
Der General beschloss, vorerst noch nicht nach dem ihm entgegengestreckten Buch zu greifen. Es war vorher in Zacks Besitz gewesen. Da konnte man nie wissen, in was für unvorteilhafte Situationen man sich durch eine Annahme bringen konnte... Er lehnte sich demonstrativ zurück und forderte den 1st vor sich mittels eines Blickes auf, zu sprechen.
„Aaaalso“, begann dieser, „das hier ist ein Buch!“
„Ich bin beeindruckt, Zackary. Deine Therapie scheint Erfolg zu haben.“
„Das ist“, fuhr Zack völlig unbeeindruckt und ohne sein grinsen auch nur für einen Sekundenbruchteil fallen zu lassen, fort, „ist aber kein gewöhnliches Buch!“
Als die erhoffte Reaktion ausblieb, holte er tief Luft... um anschließend Wörter mit der Schnelligkeit eines Maschinengewehres von sich zu geben.
„Es ist ein Buch, das ich vor über 2 Jahren aus der Bibliothek ausgeliehen habe, und der Bibliothekar hat gesagt, sie hätten mir über 150 Rückgabeaufforderungen geschickt, und wenn das Buch nicht bis heute Abend wieder da ist, kommt er vorbei um es persönlich abzuholen, und mir auf Lebenszeit Bibliothekverbot auszusprechen, aber ich kriege heute Abend Besuch – Da-men-be-such, wenn du verstehst, und ich möchte nicht, dass die Lady Angst bekommt, wenn auf einmal ein Bibliothekar vor der Tür tobt wegen eines Buches, also Seph, dieser Typ ist wirklich gruselig, trägt immer Schlips und Anzug und so ein Zeug, und außerdem...“
„Komm auf den Punkt, SOLDIER!“
Zack setzte seinen flehendsten Gesichtsausdruck auf. „Könntest du nicht das Buch zurückbringen?“
„Damit du ungestört deinen Liebestätigkeiten nachgehen kannst? Nein, Zackary!“
„Sie hat eine reizende Schwester, vielleicht...“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren griff Sephiroth nach Masamune und erreicht den gewünschten Erfolg: Zack verließ augenblicklich und sehr zügig das Büro. Der General sah ihm grimmig nach. Er hatte nichts gegen Zacks Liebesleben. Warum auch? Weder vermisste er etwas ähnliches, noch spürte er Neid. Er wollte nur um keinen Preis mit hineingezogen werden.
Aber als er seine Aufmerksamkeit wieder dem Schreibtisch zuwandte, wurde ihm klar, dass es dieses Mal schwierig werden würde. Denn Zack war zwar verschwunden... das Buch allerdings lag hinter einem der Papierstapel, und somit gut sichtbar für jeden Besucher. Augenrollend griff Sephiroth danach, las den Titel... und fügte dem Augenrollen ein halblautes, entnervtes stöhnen hinzu.
Hätte es kein Kochbuch sein können, Zackary?? Oder eines über Waffen? Etwas unverfängliches? Statt... das?
Der Reißwolf stand in greifbarer Nähe, aber der Einband des Buches wirkte zu massiv um nachzugeben. Und Masamune mit so etwas in Berührung zu bringen... absolut inakzeptabel. In seinem Büro wollte er Lektüre dieser Art auch keine Sekunde länger als notwendig haben...
Blieb nur die Bibliothek. Sephiroth verstaute das Buch (Beschriftung zu ihm zeigend) in einer zufälligerweise im Büro befindlichen Plastiktüte und machte sich auf den Weg, konterte dort angekommen den fragenden Blick des Bibliothekars mit einem vollen Todesblick, der den Mann augenblicklich um mindestens 10 Zentimeter schrumpfen ließ, und wollte sich eben wieder zum gehen wenden, als sein Blick auf eine Besucherin an einem der zahlreichen Tische fiel, die sich hinter ihren Büchern förmlich eingemauert hatte. Cutter. Eben schüttelte der Teenager heftig den Kopf, schnaubte leise „So ein Quatsch!“ und strich mit heftigen Bewegungen etwas auf dem Blatt vor sich aus. Sephiroth beobachtete sie einen Moment lang unbemerkt, dann trat er lautlos neben sie.
„Probleme, Cutter?“ Gleichzeitig bedeutete er ihr, sitzen zu bleiben. Es lag ihm fern, sie zu stören, aber vielleicht konnte er... nun ja... helfen. „Du lernst?“
„Die theoretische Prüfung ist übermorgen, und... ach, das wissen Sie ja sicher, Sir.“
Er nickte kurz. Blue Wanderer war eine Untereinheit von SOLDIER, und Sephiroth wusste über alle Test- und Prüfungstermine genauestens Bescheid.
„Kommst du hier klar?“
„Mmmmmmh....“ Dann verzog sie das Gesicht und seufzte leise. „Nein, Sir. Absolut nicht. Azrael hat uns vor ein paar Tagen die theoretische Prüfung unserer Vorgängerklasse gegeben, als Generalprobe, und...“ Sie verstummte und schob ein paar Blätter zu Sephiroth hinüber. „... das ist meine. Sir.“
Er griff danach und überflog die Schriftlichkeiten. Sie bestätigten klar und deutlich Azraels Worte: das scharfe Fallbeil des Schicksals hatte es unheilvoll funkelnd auf Cutters Nacken abgesehen. Die Blätter sahen aus wie Schlachtfelder. Die Angewohnheit des Mädchens in grün – der Farbe der Hoffnung – zu schreiben, hatte den roten Korrekturstift einmal mehr nicht davon abgehalten, sein Werk zu tun. Positive Häkchen, versehen mit einem Smiley und lobenden Worten waren nur selten zu sehen. Und die Gesamtpunktzahl lag Welten unter der zum bestehen der Prüfung notwendigen Mindestpunktzahl.
„Wir sollen... unsere Fehler korrigieren. Er hat mir sogar nochmal eine Blankovariante der Prüfung gegeben, damit ich nicht zu deprimiert bin, aber... ich komme einfach nicht weiter.“
Etliche auf dem Tisch liegende Blätter mit angefangenen und wild durchgestrichenen Lösungsanfängen bewiesen das. Sephiroth beugte sich über den Tisch (silberne Haarsträhnen lösten sich mit einer weichen Bewegung von ihrem ursprünglichen Platz), stützte sich mit einer Hand ab und begann mit der anderen, die Blätter zu sich heranzuziehen.
„Sir?“ hörte er den Teenager leise neben sich sagen. „Ich glaube nicht, dass ich die Prüfung bestehen werde.“
Ohne sich auf die endlose Trauer in ihren Augen einzulassen, schob Sephiroth die Blätter zu ihr hinüber.
„Wirf die in den Müll, sie sind wertlos und blockieren Selbstvertrauen und Konzentration.“
Cutter gehorchte verblüfft.
„Das wirst du ab jetzt mit jedem misslungenen Lösungsvorschlag tun, verstanden? Keine Ausnahmen. Und jetzt fängst du von vorne an, mit neuen, unbeschriebenen Blättern. Sofern die Aufgaben nicht zusammenhängen, such dir eine beliebige aus und lies sie dir dreimal durch. Lass das gelesene wirken. Ich möchte, dass du laut denkst, damit es für mich nachvollziehbar bleibt.“
Die Auge des Teenagers weiteten sich in unfassbarem Erstaunen.
„Sie... Sie wollen mir helfen, Sir? Wirklich?“
Auf dem Schreibtisch stapelten sich Anträge. Die Mails kamen im Sekundentakt. Das Telefon... aber das hier...
„Fang an.“
Die Trauer in Cutters Augen verwandelte sich in neu erwachende Hoffnung während sie nach ihrem Stift griff und die neuen Anweisungen befolgte. Allein war das Mädchen völlig überfordert gewesen, aber jetzt... es fühlte sich an, als hielte ihr jemand den Rücken frei.
Halblaut informierte sie Sephiroth über ihre Gedankengänge, und dieser hörte aufmerksam zu, unterbrach nur, wenn sich ein Fehler einschlich, tat es aber auf eine Art und Weise, die Cutter zum selbst denken animierte.
„Wow“, murmelte diese irgendwann, „ich habe zwar nicht vergessen, dass Sie alles über die Lines gelesen haben, Sir, aber dass Sie so gut mit der Theorie klar kommen...“
„Bezüglich der Lines ist Theorie alles, was ich habe.“
„Vielleicht sollten wir uns als Team für die Prüfung anmelden.“ Sie grinste. Sephiroth warf ihr einen spöttischen Blick unter langen, silbernen Wimpern zu und bedeutete ihr, mit dem Lösungsversuch fortzufahren. Desweiteren wusste er längst, wo das Hauptproblem des Teenagers lag.
„Du erreichst den konzentrationstechnischen toten Punkt früh und oft, aber das muss kein Hindernis sein. Mach eine kurze Pause und entspanne deinen Geist. Schöpfe Kraft. Dann mach weiter. Und denk daran: um zu bestehen, musst du nur die Mindestpunktzahl erreichen. Dafür sollten fünf bis sechs Aufgaben genügen. Machen wir weiter!“
Sie lösten die ersten beiden Aufgaben gemeinsam. Bei der dritten hielt sich Sephiroth zurück und beobachtete, wie Cutter seine Vorschläge zur Überwindung des toten Punktes beherzigte und erfolgreich anwandte. Dass die Lösung dennoch falsch war, lag schlicht und ergreifend daran, dass der Teenager zwei Ziffern vertauscht hatte. Ein waschechter Flüchtigkeitsfehler. Aber dennoch...
Cutter kannte die Formeln. Es fiel ihr nur schwer, sie richtig einzusetzen. Nichts, was Sephiroths Besorgnis milderte. Die echte Prüfung fand schon übermorgen statt, und dann würde niemand da sein, um dem Mädchen zu helfen... Aber es war Cutter. Immer für eine Überraschung gut.
Letztendlich blieb er fast zwei Stunden in der Bibliothek und erstellte sogar noch ein paar eigene Aufgaben für den Teenager. Als er den großen Raum wieder verließ, begegnete er auf dem Flur Azrael.
„Leisten Sie praktische Hilfe bei der Theorie, Sir?“
Sephiroth entließ ihn mit einem nicken aus der militärischen Begrüßung ehe er antwortete.
„So könnte man es wohl nennen.“ Er wandte den Kopf und gemeinsam sahen sie zu dem Teenager hinüber, der sich der nächsten Aufgabe gewidmet hatte. Schweigend beobachteten die beiden Männer wie sich Cutters Eifer ausdünnte, ihre Schreibbewegungen langsamer wurden und schließlich ganz innehielten. Steile Falten erschienen auf der Stirn des Mädchens. Sie legte den Stift weg und starrte auf die Aufgabe und ihre Notizen.
„Ist es nicht absurd, General?“ hörte Sephiroth es leise neben sich sagen. „Dieselbe Person kann die 2nd Lines bewandern, als wäre es ein Kinderspiel. Ich habe sie letztens dabei beobachtet. Es ist unglaublich.“
„Leider wird in den Prüfungen danach nicht gefragt.“
Azrael schnaubte verächtlich. „Offiziell existieren die 2nd Lines nicht. Und selbst, wenn Cutter die Prüfung besteht... Ich bezweifle, dass eine Einzelperson das ganze System zum Einsturz bringen könnte. Wir bräuchten mehr von ihrer Sorte um Theorien auszuprobieren, Vergleiche anzustellen... Das ganze Programm.“ Er schüttelte den Kopf. Am Tisch begann der Teenager eben mit dem dritten Lösungsanlauf.
„Soviel Zeit wird sie übermorgen nicht haben“, murmelte Azrael deprimiert. „Diese verdammte Prüfung...“
Sie schwebte über den Köpfen aller involvierten wie das größtmögliche Unheil, hinter dem sich eine nebelhafte, ungewisse Zukunft abzeichnete. Und als wolle das Schicksal Kontraste setzen, hellte sich am Tisch Cutters Gesicht urplötzlich auf, ein grinsen stahl sich in ihre Mundwinkel, und schließlich strahlte sie übers ganze Gesicht. Korrekte Lösung erfolgreich und völlig selbstständig erarbeitet.
Azrael schüttelte abermals den Kopf und seufzte leise.
„Übermorgen werden wir sehen, was passiert.“
Leichtes Kopfnicken. Übermorgen.
Und das übermorgen, der rot angestrichene Tag im Kalender, der Moment, in dem sich alles entscheiden würde... kam. Cutter hatte nächtelang nicht geschlafen. Alle beruhigenden Übungen waren machtlos gegen so viel Aufregung und Angst, und sie fühlte sich aufgekratzt und todmüde gleichzeitig. Während sie mit ihren Klassenkameradinnen vor dem Prüfungsraum wartete, ließ sich Cutter auf den Boden sinken, zog die Knie an den Körper heran, legte den Kopf darauf, schloss die Augen und versuchte verzweifelt, ihr wie wild schlagendes Herz und die schäumenden Gedanken zu beruhigen.
Neesha warf einen spöttischen Blick in ihre Richtung und flüsterte den anderen Mädchen etwas zu, woraufhin diese kichernd nickten.
Cutter versuchte, es zu ignorieren und sich selbst Mut zu machen.
Du kannst es! Du weißt, dass du es kannst! Nimm die Gedanken zusammen, konzentrier dich, mach deine Pausen, lass dich nicht verrückt machen... Du kannst es! Du hast so viel geübt... sogar mit dem General, Cutter, vermassel es jetzt nicht, sonst ist alles aus! Bitte...
Aber es gelang ihr nicht, ihre Zweifel aus dem Weg zu räumen. Wenn sie wenigstens noch einmal mit Zack hätte sprechen können... bestimmt wäre es ihm gelungen, sie zum lachen zu bringen und damit zu beruhigen. In seiner und Sephiroths Nähe gab es einfach keine Bedrohung oder Angst, es war als ob...
Ein leises klicken in den Lautsprecherboxen an der Decke kündigte eine der vielen täglichen Ansagen an. Daran war an sich nichts außergewöhnliches, in einem Gebäude, das den Arbeitsplatz für so viele Menschen darstellte, gab es ständig Mitteilungen, die weitergegeben werden mussten. Für gewöhnlich folgte dem typischen klicken eine Frauenstimme, diesmal allerdings erklang... Musik. Keine gewöhnliche Musik. Es klang mehr wie ein... Handyklingelton.
Das Leben auf den Fluren geriet ein wenig ins stocken. Köpfe hoben sich fragenden Blickes zu den Lautsprecherboxen. Die Musik verstummte und dann... ein begeistertes jubeln.
„GUTEN MORGEN SHINRA!!!!“
Während sich in dem riesigen Gebäudekomplex auf viele Gesichter ein erwartungsvolles grinsen legte und Sephiroth, der momentan ebenfalls auf den Fluren unterwegs war und die Stimme sofort erkannte, ein kaum hörbares „Oh nein...“ von sich gab, hob auch Cutter den Kopf zu den Boxen empor. Der Sprecher klang wie...
„Hier ist Radio Zack Fair mit seiner ersten und wie ich befürchte auch letzten Ausgabe, denn ob ihr es glaubt oder nicht, der Sicherheitsdienst ist schon hier und versucht, meine liebevoll blockierte Tür aufzubrechen. Sachte Jungs, wenn ihr´ s kaputt macht, müsst ihr´ s auch bezahlen! Bis es soweit ist, würde ich ja Hörerwünsche entgegennehmen und spielen, aber leider fehlt mir dazu etwas entscheidendes, nämlich die CD´s. also müssen wir improvisieren. Ruft mich an und sagt mir, welchen meiner Handyklingeltöne ihr hören wollt und...“ Ein unschön klingendes Geräusch mischte sich in seine Worte. Ganz offensichtlich stand der Sicherheitsdienst kurz vor einem Erfolg.
„Ha! Jetzt müsst ihrs aber so was von bezahlen! Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter, ich fürchte, wir müssen Zacks lustige Stunde der Handyklingeltonwunschmusik ausfallen lassen. Ich komme stattdessen gleich zum Wetter. Es ist nass und arschkalt draußen. Bleibt bloß drinnen. So. Kommen wir zum eigentlichen Grund meines hierseins... Ooooh Cutter-chaaaan!! Cuttie-cut!!“ Ungeachtet der deutlich näherkommenden Lautstärke des weiter vorrückenden Sicherheitsdienstes fuhr Zack mit etwas mehr Ernsthaftigkeit in der Stimme fort:
„Du kannst es, Cutter-chan! Ich weiß es. Wir wissen es. Also... halt die Ohren steif und glaub an dich, dann wird alles gut. Ok, Süße?“ Seine Stimme wurde wieder wesentlich heiterer. „Und bevor die Jungs vom Sicherheitsdienst mich gleich besuchen obwohl ich sie gar nicht eingeladen habe, spiele ich euch noch meinen neusten Klingelton vo... Hallo Jungs, gut, dass ihr da seid, man hat mich entführt und hierzu gezwungen, sonst wollten sie meinen Goldfisch ertränken, sein Name ist Jimmy, und...“ Klick. Stille. Und herzliches Gelächter. Es kam von überall her, aus den Büros, den Fluren... der gesamte ShinRa Komplex amüsierte sich noch minutenlang, sogar die kurz darauf folgende Entschuldigungsdurchsage (natürlich nicht von Zack) wurde mit unterschwelligem kichern begrüßt.
Auch Cutter lachte. Sie konnte einfach nicht anders. Und ihre Angst wurde ein wenig kleiner. Als Azrael auftauchte, konnte der Teenager schon wieder grinsen. Fest entschlossen, diesen Kampf zu gewinnen, betrat sie den Klassenraum.
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Ja. So war es gewesen. Immer noch bewegungslos auf dem Sessel in seinem Büro sitzend, tauchte Sephiroth langsam aus den Erinnerungen auf und öffnete wieder die Augen. Ihm war nach einem tiefen seufzen zumute, aber er unterdrückte es, wissend, dass es nichts bringen würde.
Das Schicksal hatte sich entschieden. Und der vorhin eingegangene Anruf hatte dem General die Wahl mitgeteilt. Sie war hart, kalt – und offiziell. Die theoretische Prüfung war seit kurzem vorbei.
Und Cutter, der einzigen BW, dem ein gefahrloser Aufenthalt in den geheimnisvollen und unerforschten 2nd Lines möglich war, das absolute Ausnahmetalent, jemand, der härter und besser gekämpft hatte als alle anderen... war durchgefallen. Mit nur einem Punkt weniger als es zum Bestehen der Prüfung notwendig gewesen wäre.
Sephiroth öffnete eine der Schreibtischschubladen und entnahm ihr eine schmale Schatulle. In ihr befand sich das Symbol der Blue Wanderer, zwei kleine silberne Flügel zum anbringen auf der Uniform, in 9-facher Ausfertigung. Der General löste vorsichtig eines davon ab. Die Flügel in seiner Hand wirkten im Vergleich zu der durch sie symbolisierten Zukunft winzig.
Es ist nicht richtig, dachte er. Dann jedoch packte er sie in einen gefütterten Umschlag, legte diesen mit einem entsprechenden Vermerk auf den Stapel mit der Hauspost und wandte sich wieder seiner Arbeit zu.
Kurze Zeit später tauchte Zack in seinem Büro auf, wie üblich unaufgefordert und ohne anzuklopfen.
„Weißt du schon was wegen Cutter??“
Sephiroth griff nach der ausgedruckten Mail vor sich und hielt sie hoch.
„Beschwerde des Präsidenten bezüglich deiner unerwünschten Co-Moderation von heute morgen. Er fordert diesbezüglich eine scharfe Zurechtweisung. Also... fühl dich scharf zurechtgewiesen.“
„Du schickst mich nicht zur Strafe in den Cosmo Canyon?“
Für jemanden wie Zack war dieser Ort – auch nach etlichen `Besuchen´ - das Paradebeispiel für Langeweile. Nach der heutigen Aktion hätte er fest mit einer vorübergehenden Abkommandierung dorthin gerechnet. Nun war er ehrlich überrascht über ein ausbleiben selbiger.
„Hat dein Aufenthalt dort jemals etwas gebracht? Nein. Abgesehen davon steht mittlerweile unter jeder von dort kommenden SOLDIER Anforderung `Bitte schicken Sie nicht Zackary Fair!´.“
Zack prustete vergnügt. „Ernsthaft? Manche Leute sind einfach zu nachtragend...“ Dann wurde er schlagartig ernst.
„Seph, was ist mit Cutter?“
„Nicht bestanden“, informierte der General ruhig. Zack gab sich keine Mühe, sein Entsetzen zu verbergen. Tief erschüttert ließ er sich in einen der freien Sessel vor dem Schreibtisch fallen und schüttelte entgeistert mit dem Kopf.
„Verdammt...“ Dann sah er wieder auf, suchte Sephiroths Blick. „Und jetzt?“
„Die Vorschriften sagen...“
„Ich kenne die dämlichen Vorschriften!“ unterbrach der 1st heftig und ziemlich respektlos.
„Vorsicht, Zackary.“ Sephiroths Stimme war nur ein leises grollen.
„Sir, ich bitte um Verzeihung.“ Dann fuhr er sich mit beiden Händen durch die Haare, eine seiner absolute Hilflosigkeit ausdrückenden Gesten, und verschränkte die Hände hinter dem Nacken. „Ich meine nur... was machen wir jetzt? Seph, sie hat keine Alternative hierzu. Wo soll sie hin? Auf die Straße? Zurück zu ihrem alkoholsüchtigen Vater? Das können wir nicht zulassen!“
„Es gibt Vorschriften für Fälle wie diesen.“
„Brich sie!“ flehte Zack. „Oder umgeh sie, irgendwie... Bitte, Seph! Es muss doch irgendeinen Weg geben, Cutter zu retten!“
Sephiroth sah über den Schreibtisch hinüber zu dem verzweifelt nach einer Lösung suchenden Zack.
Und deshalb, dachte der General, hat es eben doch keinen Sinn, sich an andere Menschen zu gewöhnen. Es ist und bleibt eine Schwäche. Ein Fehler. Den ich nicht begehen werde. Der Starke ist am mächtigsten allein. Ich mag mittlerweile viele von Hojos Aussagen anzweifeln... aber mit dieser hatte er Recht. Trotz allem.
„Verabschiede dich von ihr, Zack.“ Ungerührt widmete er sich wieder seinem PC.
Zack erhob sich, langsam, stützte sich auf der Platte des Schreibtisches ab und lehnte sich nach vorne. Sephiroth wandte den Kopf. Einen Moment lang sahen sich die beiden Männer direkt in die Augen, ein Paar zerwühlt von Sorge, das andere Paar eisig und erhaben. Dann jedoch veränderte sich Zacks Ausdruck. Aus Sorge wurde Glauben.
„Das kannst du nicht.“ Seine Stimme klang leise, aber wissend. „Bis morgen früh 0800 Uhr ist Cutter noch Teil deiner Einheit. Und du hast noch nie jemanden deiner Leute kampflos aufgegeben. Niemals.“
Dann brachte er wieder etwas respektableren Abstand zwischen sich und seinen kommandierenden, völlig unbeeindruckten Offizier.
„Ich geh sie suchen. Und trösten.“
„Wonach immer dir ist“, lautete die gelangweilte Antwort. Untermalt vom gleichgültigen klackern der Tastatur verließ Zack den Raum.
Cutter zu finden erwies sich als problemlos. Sie war genau dort, wo er sie vermutet hatte: in ihrem Quartier, auf dem Bett, den Kopf in das Kissen vergraben – absolut ge- und zerschlagen von den jüngsten Entwicklungen. Zack ließ sich auf dem neben dem Bett stehenden Stuhl nieder, und als Cutter den Kopf zu ihm wandte, breitete der 1st nur schweigend die Arme aus.
Zwei Sekunden später schloss er sie wieder um den Körper des Teenagers.
„Nur ein Punkt“, schluchzte Cutter. „Es hat nur ein einziger Punkt zur Mindestsumme gefehlt. Nur einer...“
Zack begann schweigend, sie hin und her zu wiegen, bis das verzweifelte schluchzen verklungen war und sie nur noch leise weinte.
„Was... was mache ich denn jetzt, Zack? Wo soll ich hin?“
„Sephiroth wird einen Weg finden.“ Seine Stimme klang ruhig und fest.
„Nachdem ich ihn so enttäuscht habe? Wohl kaum...“
„Oh Cuttie, glaubst du denn allen Ernstes, seine SOLDIER würden immer nur Erfolge abliefern? Nicht mal wir schaffen das.“
„Aber er hat keinen Grund...“ Und, fügte sie in Gedanken hinzu, mein mentaler Fokus zu sein, ist auch keiner. Nur ein Detail.
„Cutter. Vertrau ihm. In auswegslosen Situationen rufen sie nach ihm, und weißt du, warum? Weil er immer einen Weg findet. Ich hab´ s oft genug gesehen, glaub mir. Noch ist nicht alles verloren. Und jetzt wisch dir die Tränen ab und lach wieder für mich, ok?“
Der Teenager nickte langsam und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Richtig. Wenn jetzt noch jemand ein Wunder bewirken konnte, dann niemand außer Sephiroth.
„Deine Ansage heute morgen war genial“, murmelte sie, gefangen in der typischen Erschöpfung, die Gefühlsausbrüchen wie diesem unmittelbar folgte.
„Ich weiß“, grinste Zack. „Irgendwann mach ich eine zweite Folge, was meinst du?“ Und endlich konnte er Cutter wieder flüchtig lachen hören, ehe es erneut still wurde.
Bitte, Sephiroth, dachte der 1st. Bitte...
Die Sonne berührte schon den Rand des westlichen Horizontes, ehe Sephiroth das nächste Mal aufsah. Seit Stunden war er (abgesehen von dem wie immer vor Angst schlotternden Boten, der die Hauspost mitgenommen hatte) nicht mehr gestört worden. Lange Schatten füllten den ansonsten in gold- und orange gebadeten Raum, in dem abgesehen vom leisen summen des Pc´s kein Laut zu hören war und in den kein Laut drang. Es fühlte sich an, als sei die Zeit stehen geblieben, als... warte sie auf etwas.
Zacks Worte... Sephiroth gelang es nicht, sie in sich zu versenken und verstummen zu lassen. Weil sie der Wahrheit entsprachen, das wusste er nur zu genau. Aber galt das auch für einen Kadetten? Letztendlich war jeder ersetzbar, und es blieben noch 8 Blue Wanderer des aktuellen und der Rest des vergangenen Jahres übrig. Mehr als genug. Der Verlust... Verlust? Das Wegfallen eines BW konnte man problemlos als `natürliche Auslese´ bezeichnen. Gute, logische, nachvollziehbare Gedanken.
Und die anderen, dachte Sephiroth. Die den nur mir bekannten, absoluten Notfallplan beinhalten, an dem ich seit Tagen arbeite, und der niemals in die Tat umgesetzt werden sollte.
In Gedanken spielte er die Zukunft durch. Bis morgen früh um 0800 Uhr hatten alle unerfolgreichen Blue Wanderer Prüfungsabsolventen das ShinRa Gebäude zu verlassen. Für den Rest begann morgen um diese Zeit die praktische Prüfung.
Sephiroth lehnte sich zurück.
Es ist nicht richtig.
Dann sah er auf die Uhr und schüttelte den Kopf. Vieles war nicht richtig und wurde trotzdem praktiziert. Aus Dummheit, Faulheit, Bequemlichkeit... Die Gründe mochten ebenso vielfältig wie grotesk sein. Die Vorschriften in diesem Fall jedoch waren klar und besiegelten gnadenlos ein weiteres Schicksal. Oder?
Tief versunken in Gedanken massierte der General seine Schläfen mit Daumen und Mittelfinger, während er mit der freien Hand eine der Schubladen neben sich öffnete und den im letzten Moment wieder zurücksortierten Briefumschlag mit den Silberflügeln darin ansah.
Was will ich wirklich?
Bei dem Gedanken, jemanden mit Cutters Fähigkeiten auf die Straße zu setzen, sträubte sich in ihm alles. Es war, als würde man bewusst einen Lottoschein mit 6 richtigen plus Superzahl vernichten. Der Teenager hatte Talent, Instinkt, Mut... alles! Nur keine erfolgreich absolvierte theoretische Prüfung. Sie nur deshalb zu verstoßen... Sephiroth sah auf.
Es mochte noch genügend andere Blue Wandere geben. Aber niemanden wie Cutter.
Der absolute Notfallplan... war riskant und ungewöhnlich – wie die meisten Notfallpläne. Aber durchaus einen Versuch wert. General Sephiroth Crescent erhob sich und nahm einen Stapel Papiere vom Schreibtisch.
Es war an der Zeit, Präsident Shinra den wöchentlichen Report zu überbringen.
Kapitel18Flammenhöhle
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