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Kapitel10: Rückkher
Kapitel10: Rückkher

Zack verstaute sein Handy, kickte einen neuen Scheit Holz ins Feuer so dass die Funken in wildem Tanz aufstoben, ließ sich auf seinen Platz fallen und warf seinen beiden beharrlich schweigenden Begleitern einen verschmitzten Blick zu.

 „He Cuttie-cut, weshalb so traurig? Ab morgen können wir wieder die Freuden der Zivilisation genießen! Richtige Betten! Duschkabinen! Fast Food!!“

 „Ich würde lieber noch hier bleiben“, murmelte der Teenager. Sie konnte einfach nicht fassen, dass die Trainingszeit schon vorbei war, wollte nicht, dass es endete...  

 Ich möchte auch hier bleiben, dachte Sephiroth unwillkürlich. Die letzten Wochen waren aufregend und turbulent gewesen. Nicht alles war wie geplant gelaufen. Aber dennoch... es hatte Spaß gemacht. Ein Hauch Freiheit. Morgen würde alles anders sein. Kaum jemand wusste es, und die meisten hätten die Information als Unsinn abgetan und vergessen, aber auch General Sephiroth Crescent hatte seine ganz persönlichen Dämonen. Und sie alle würden im ShinRa HQ auf ihn warten, händereibend, und es gab kein Entrinnen. Nicht für ihn. Tiefe Finsternis sammelte sich unter dem alles verbergenden, schützenden Eis im Blick des Generals.

 „Ach was, Cutter-chan!“ fuhr Zack ungebremst fröhlich fort. „Deine Klassenkameradinnen und Azrael werden Bauklötze staunen, wenn sie erfahren, dass du die Lines geknackt hast. Du wirst sehen.“

 Der Teenager zog es vor, nichts zu sagen, aber ihre Zweifel schimmerten durch die Fassade eines schüchternen lächelns hindurch wie der Schein einer Kerze hinter sehr dünnem Pergamentpapier. Zack ließ sich davon nicht beirren und wuschelte ihr gut gelaunt durch die Haare, eine Geste der Freundlichkeit welche er sich angewöhnt hatte und die Cutter nicht störte.

  „Glaub an dich, dann ist nichts unmöglich!“


 Die Nacht verging viel zu schnell, und als der herbeigerufene Black Hawk Helikopter die friedliche Morgenstille mit seinem Lärm zerriss, empfand Cutter ihn fast als Eindringling. Auf dem Rückflug sah sie unentwegt aus dem Fenster, in der Hoffnung, aus der Luft bekannte, Erinnerungen weckende Stellen zu entdecken, aber die Piloten wählten den direktesten Weg, und ließen die kleine Truppe nach einem erschreckend kurzen Flug auf dem VIP Heliport direkt vor den Eingangstoren des Hauptgebäudes aussteigen. Cutter sah sich um, und ihr war, als sei seit der Abreise nur ein Tag vergangen.

 Sephiroth sah hinüber zum Eingang des HQ, welcher förmlich auf ihn zu lauern schien, und die  Fingerspitzen des Generals streiften in Gedanken versunken den Griff des vertrauten Katanas. Als ihm die Bewegung bewusst wurde, brach er sie augenblicklich ab. Sinnlos. Ebenso wie sein zögern. Aber bevor er sich seinen Dämonen stellte, gab es noch etwas zu erledigen.  

 „Blue Wanderer Kadettin Tzimmek Cutter.“

 Der Teenager nahm augenblicklich Haltung an. „Sir!“

Sephiroth schwieg einen Moment und musterte die Kadettin. Die angestrebte Veränderung ihres Wesens war definitiv eingetreten. Jetzt wirkte sie wie jemand, der die ungefähre Ahnung einer möglichen Zukunft bekommen hatte, und strahlte gesundes Selbstvertrauen aus. Das Ergebnis der vergangenen Wochen konnte sich wirklich sehen lassen, und würde sich mit Sicherheit positiv auf noch kommende Ereignisse auswirken.

 „Im großen und ganzen gute Arbeit.“  

 „Ja, Sir! Danke, Sir!“

 Sephiroth entließ sie mit einem kurzen nicken und steuerte dann entschlossen den Haupteingang an. Zacks drückte Cutter an sich, wie er es in den vergangenen Wochen so oft getan, woran sich der Teenager schon gewöhnt hatte, und wuschelte ihr durch die Haare.

 „Lass dich nicht unterkriegen, ja?“

 „Bye, Zack. Du dich auch nicht!“

 „Ich doch nicht“, lachte dieser, winkte ihr ein letztes Mal zu, und folgte dann Sephiroth. Cutter blieb allein zurück. Es war also wirklich vorbei. Nur Erinnerungen würden bleiben. Erinnerungen an eine Zeit, die absolut einzigartig gewesen war. Die schönste ihres bisherigen Lebens. Mit einem Mal begannen die Augen des Teenagers seltsam zu brennen, und Cutter blinzelte heftig.

 Sei nicht albern, schimpfte sie sich. Du wusstest, dass es nicht für immer sein würde.

 Sie wollte nicht undankbar sein. Alles erlebte, und die davon ausgehende Wärme... Sie erhoffte sich von keinem der beiden ein allzu rasches verblassen. Irgendwann hob sie ihre Tasche auf und machte sich langsam auf den Weg in ihr Quartier, zum ersten Mal seit Wochen wieder allein.


 Der General betrat sein Büro zügig und seine erste Handlung bestand darin, Freiraum auf dem übervollen Tisch zu schaffen. Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass die wirklich wichtigen Angelegenheiten erst jetzt zu ihm gebracht werden würden, und er sollte sich nicht irren. Schon bald war es, als sei er nie weg gewesen. Er arbeitete routiniert und schnell, widmete sich dem verhasstesten Teil seines Jobs.

 Unter anderem leitete er auch die BW Unterlagen an Azrael weiter. Dieser unterbrach seine begonnene Tätigkeit augenblicklich, leerte die angefangene Kaffeetasse (er sagte sich, es sei Stärkung, wusste aber genau, dass er nur Zeit schinden wollte), füllte sie wieder neu, atmete ein paar Mal tief ein und aus, und schlug schließlich die letzte Seite mit dem alles entscheidenden Abschlussbericht auf. Las schweigend.

 „Oh Shiva“, murmelte er irgendwann, fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare, ruinierte seine Frisur vollkommen, griff zum Telefon und wählte ehrfürchtig die Nummer des Generals.

 Sephiroth wusste, dass Dank – selbst in der aufrichtigsten Form – zu flüchtig war, um sich davon abhängig zu machen, und so begegnete er auch diesem mit gewohnter Kühle und Sachlichkeit.

 „Ich bin sicher, Sie können das vorhandene am besten weiter ausbauen, Geryll.“

 „Das Projekt BW wird also weiter fortgeführt, Sir?“

 Sekunden, die sich für Azrael wie Minuten anfühlten, vergingen, ehe er eine Antwort erhielt.  

 „Ich sehe keinen Anlass, es aufzugeben.“

 Sie beendeten das Telefonat. Azrael betrachtete das vor ihm aufgeschlagene Logbuch und seufzte tief und befreit auf. Sein Plan... Plan? Unausgereifte Saat des Augenblicks! Ausgerechnet Cutter ins Team von Sephiroth Crescent zu schaffen, die Zukunft des BW Programms in die Hände dieses...  Schussels zu legen ohne sie darüber zu informieren... Er musste wahnsinnig gewesen sein! Aber es hatte - trotz aller Sorgen, schlaflosen Nächten und eines enorm schlechten Gewissens - geklappt.

 In gleich mehrfacher Hinsicht. Das BW Programm würde bestehen bleiben und Cutter hatte beachtliche Fortschritte erzielt. Dennoch... War sie zu lange das Schlusslicht gewesen? Sie würde viel und hart arbeiten müssen, um aufzuholen. Azrael mochte das Mädchen und war nach wie vor bereit, ihr jede nur erdenkliche Hilfe zu geben. Er hoffte inständig, dass der Teenager genug Ehrgeiz besaß. Anderenfalls... die Prüfungen waren hart und verziehen kaum Fehler.

 Die Ankunft eines neuen Logbuches riss ihn aus seinen Gedanken. Azrael schlug die letzte Seite mit dem Abschlussbericht auf und widerstand  in letzter Sekunde dem Wunsch, den Kopf auf die Tischplatte fallen zu lassen. Es war wirklich nicht immer leicht, Lehrer zu sein.


 Die Hand des Generals blieb noch einen Moment lang auf dem Telefon liegen. Die Entscheidung, das BW Projekt fortzuführen, war richtig gewesen. Geschickt eingesetzt waren Menschen mit solchen Fähigkeiten ein absolutes Ass im Ärmel. Und wenn Cutter hier weiterhin genauso gut arbeitete wie sie es in den zurückliegenden Wochen getan hatte, (und ihre leider immer noch vorhandene Schusseligkeit in den Griff bekam), zweifelte Sephiroth nicht daran, dass sie nach erfolgreich bestandener Prüfung ihren Platz im ShinRa Universum finden würde.

 Dann kehrten seine Gedanken in die Gegenwart zurück. Er warf einen Blick auf den Terminkalender. Nach dem Mittagessen stand ein Großes Meeting auf dem Programm, was bedeutete, dass sowohl Präsident Shinra als auch sämtliche Abteilungsleiter anwesend sein würden. Das geballte, aufgeblasene Elend. Sephiroth schnaubte leise. Seiner Ansicht nach standen die meisten Teilnehmer in der Evolutionskette – von hinten betrachtet - ganz am Anfang. Und das Meeting würde dauern. Endlos. Wie immer. Im Geiste sah er schon die gewohnten Parteien mit den üblichen Parolen aufeinander los gehen.

 Aber lange, wichtige Meetings hatten auch etwas vorteilhaftes. Zum einen bestand Präsident ShinRa auf einer lückenlosen Teilnahme. Und zum anderen ließen diese Treffen während ihrer Dauer keine andere Tätigkeit zu. Von keinem. Die Chancen standen gut...

 Das Telefon klingelte. Es war kein spezieller, nur der übliche Ton, der am Tag unzählige Male erklang, unverdrossen, beinahe frech. Und dennoch war er jetzt anders. Schärfer. Befehlender.

 Bewegungslos starrte Sephiroth das Telefon an und fragte sich, wie er so genau wissen konnte, wer ihn sprechen wollte, und wie üblich in dieser Situation nahm er wahr, wie sich Herz- und Pulsschlag steigerten und ein leichtes und kaum merkliches zittern von seinem Körper Besitz ergriff. Seine Stimme jedoch klang kühl und beherrscht wie immer.

 „Cres...“

 „Komm ins Labor!“ Ein leises klicken, dann Stille. Sephiroth ließ das Telefon langsam sinken und atmete tief ein und aus.

 Ich hätte es wissen müssen. Vermutlich freut er sich schon seit Wochen auf heute. Anzunehmen, er würde sich das entgehen lassen... Wie naiv von mir.

 Er öffnete seine zu Fäusten geballten Hände und unterdrückte den Wunsch, hingebungsvoll zu zittern. Kein anderes Wesen auf diesem Planeten vermochte ihn, den auf unterschiedlichsten Bereichen von so vielen gefürchteten Gegner, innerhalb einer einzigen Sekunde in einen ähnlichen Zustand zu katapultieren. Niemand!

 Bis auf diesen Mann. Und er wusste es.

 Sephiroth atmete ein weiteres Mal tief ein und aus, dann erhob er sich gedankenlos und wie auf Automatik geschaltet. Vor diesem Ruf gab es kein Entrinnen, keine Zuflucht, nichts. Nicht einmal für ihn. Er griff nach dem Katana, aber diesmal beherbergte das vertraute Gewicht in seiner Hand keine Zuversicht. Während er die Waffe sicher an dem eigens dafür geschaffenen Platz innerhalb des Büros unterbrachte, wehrte er sich mit aller Kraft gegen die Vorstellung, eine Puppe zu sein, an deren Fäden gerade heftigst gezogen wurde. Als er die Waffe losließ fühlte er sich trotzdem, als ließe er mit dem Schwert alles, was „General Crescent“ ausmachte, hier zurück, um völlig gegen seinen eigentlichen Willen zu etwas... anderem zu werden.

 Wenigstens, dachte er beinahe trotzig als er das Büro verließ, ist „General Crescent“ bei Masamune gut bewacht.

 Während er sich über die Flure in Richtung des Labors bewegte, verriet sein Gesichtsausdruck nicht einen Funken seiner dunklen Gedanken. Wie üblich hielt das Leben dort, wo er vorbeiging, einen Augenblick ehrfürchtig inne. Dutzende von Saluten begleiteten seinen Weg, teils neidisch, teils ehrlich, teils ängstlich, aber alle Blicke folgten ihm bis er wieder außer Sichtweite war, begleitet vom ein oder anderen sehnsüchtigen seufzen.

 Sephiroth wusste, was andere in ihm sahen. Ihre Augen verrieten es. Er kannte ihre Wünsche und Träume. Es waren immer dieselben. Sie bedeuteten ihm nichts. Das große Ziel, so zu sein wie er...

 Sie hatten alle keine Ahnung! Vor allem wussten sie nicht, wie gerne ihr Idol hin und wieder getauscht hätte, um den Alltag eines gewöhnlichen ShinRa Angestellten zu erleben. Etwas völlig normales.

 Und sie werden es nie erfahren, dachte Sephiroth während sich die letzte Sicherheitsvorkehrung auf seinem Weg öffnete und ihn einen bestimmten Bereich des Labors betreten ließ. Ich werde nicht zulassen, dass sie es erfahren!

 Das Weiß hier war überall und wirkte nahezu heuchlerisch rein. Hätten die Wände sich den in diesem Raum geschehenen Taten farblich anpassen können, wären sie blutrot geworden. Die Luft war schwer und getränkt vom typischen Desinfektionsgeruch, den Sephiroth bedingt durch seine zahlreichen Aufenthalte hier aber kaum noch als solchen wahr nahm.

 Während er einen Hauptteil des schwarzen Leders und der Rüstung ablegte und schließlich auf dem Untersuchungstisch Platz nahm (Handlungsabläufe, die er schon unzählige Male vollzogen hatte), versuchte er wie üblich sich darüber klar zu werden, was er an diesem Raum am meisten hasste. All das Weiß, die Luft, den kalten Tisch mit den (noch) offenen, eisernen Fixierungen in Hand- und Fußbereich, die Tatsache, dass seine Füße nicht den Boden berührten, die Erinnerungen an diesen Raum, der ihm so... zu vertraut war... förmlich mit ihm verwoben seit Kindheitstagen... ein Geflecht, das sich immer enger um ihn zu winden schien...

 Dabei lauschte er auf die Schritte. Irgendwann würden sie erklingen, sich nähern und schließlich würde e r um die Ecke biegen. Sephiroth nutzte die letzte Frist wie üblich aus, um volle Kontrolle über Puls und Herzschlag zurückzugewinnen, wie gewohnt blieb sein Wille Sieger, und als die Schritte das rasche näherkommen einer bestimmten Person ankündigten, sah Sephiroth ihm mit perfekter Erhabenheit entgegen.

 Der von seinem Blickwinkel aus nicht einsehbare Bereich des Labors spuckte einen hochgewachsenen, hageren Mann aus. Brillenträger. Die für seinen Arbeitsplatz ein wenig zu lang geratenen, schwarzen Haare waren mit einem Pferdeschwanz gebändigt. Umhüllt wurde der Körper von einem nahezu blendend weißen Kittel. In seinen Händen hielt er wie gewöhnlich irgendwelche Dokumente und vermittelte den Eindruck, bei etwas weitaus wichtigerem gestört worden zu sein. Dann hob er den Kopf und sah zu Sephiroth hinüber.

 „Du bist spät!“ Eine Stimme, die unwillkürlich Gänsehaut verursachte, bar jeglichen Gefühls, ein Augenausdruck, der dies noch unterstrich.

 „SOLDIER Angelegenheiten, Professor Hojo“, antwortete Sephiroth gelassen und parierte den schneidenden Blick mühelos. Diese „zu spät“ Floskel bekam er jedes Mal zu hören. Er hatte sich daran gewöhnt.

 „So so. Verstehe. Du warst lange weg. Ein wenig zu lange für meinen Geschmack. Ich habe mir... Sorgen um deinen Gesundheitszustand machen müssen. Präsident Shinra wird derart lange Untersuchungspausen in Zukunft nicht mehr genehmigen. Hast du etwas dagegen?“

 Sephiroth war vor Jahren einmal auf eine derartige Fangfrage hereingefallen. Er hatte die Konsequenzen niemals vergessen und Hojo seitdem nie wieder einen solchen Triumph gegönnt.

 „Nein, Professor.“

 „Brav.“ Er klopfte ihm spöttisch auf die nackte Schulter – Gummihandschuhe, wie immer – und schob mit der freien Hand die rutschende Brille zurück auf ihren Platz. Als Kind hatte sich Sephiroth immer heimlich darüber amüsiert, dass sogar ein simpler Gebrauchsgegenstand vor Hojos Nähe flüchten wollte – bis der Professor dahintergekommen war.

 Am Ende jener „Untersuchung“ war dem mit kaltem Eisen auf dem desinteressierten Tisch fixierten, blutüberströmten Jungen klar gewesen, dass der Mann im weißen Kittel a) keinen Spaß verstand, und b) völlig problemlos in der Lage war, ihn zu töten. Seit diesem Ereignis hatte Sephiroth in Hojos Gegenwart nie wieder gelacht oder gelächelt, sondern sich bemüht, alle Emotionen tief in sich zu versiegeln, und mit der Zeit war er dazu übergegangen, diese Handlungsweise auf die gesamte Restwelt zu erweitern.
 Es gab gewisse Tatsachen, die Sephiroths Leben prägten, Erkenntnisse, die sich mit der Schärfe eines Skalpells in sein Herz gesenkt hatten. Eine von ihnen besagte, dass Hojos Wille absolut war. Die andere wies darauf hin, dass es vor dieser Stimme, diesen Händen, dieser ganzen Existenz inklusive der Welt des Labors, kein Entrinnen gab.
 
 Er wusste nicht, warum Hojo ihm all die Grausamkeiten, die selten ohne Blut und unmenschliche Schmerzen vonstatten gingen, antat. Es war ihm ein Rätsel, was die wahren Gründe des Dämons im weißen Kittel waren, wenn er ihn auf dem Tisch fixierte und mit seinen stundenlangen „Untersuchungen“, die stets ohne Narkose durchgeführt wurden, begann. Die Annahme, für einen begangenen Fehler bestraft zu werden, war längst hinfällig. Es gab keine Fehler, keine ihm bekannten Gründe, keine Antworten.

 Die einzigste Auskunft auf alle Fragen war stets nur ein tätscheln, verknüpft mit dem Satz: „Du bist etwas ganz Besonderes!“ gewesen. Irgendwann hatte Sephiroth aufgehört, danach zu fragen. Eigene Recherchen waren im Sande verlaufen. Es lag ihm fern, aufzugeben, aber vorläufig lagen alle Nachforschungen auf Eis, und bis auf weiteres war es Sephiroths größtes Bestreben, Hojos Experimente zu überleben. Irgendwie.

 „Nun... irgendwelche Probleme?“

 Als würde das eine Rolle spielen, dachte Sephiroth verbissen. Ihm war schon seit Jahren klar, dass es sich hier um eine Frage handelte, der keinerlei wahres Interesse zugrunde lag. Pure Routine. Dementsprechend fiel auch seine Antwort negativ aus. Zumal es tatsächlich keine Probleme gab.

 Noch. Hier unten konnte sich das innerhalb eines Sekundenbruchteils ändern.

 „Wirklich.“ Die Stimme nahm einen lauernden Tonfall an. „Du siehst ein wenig müde aus.“

 Es hätte wie die Suche nach einem Grund klingen können. Aber Professor Hojo, Kopf des gefürchteten Laborteams, brauchte keinen Grund. Nicht in Bezug auf Sephiroth. Er benötigte nur eine Idee. Und von denen hatte er mehr als genug.

 „Ich versichere Ihnen, es geht mir...“

 „Das haben wir gleich.“ Als handelte es sich bei der Person vor ihm nicht um den legendären und gefürchteten General sondern um einen kleinen Jungen, schob Hojo ihm ein Fieberthermometer in den Mund. Sephiroth hätte es am liebsten in hohem Bogen wieder ausgespuckt, beherrschte sich aber. Wutausbrüche hier unten waren, das hatten ihn schmerzhafte Erfahrungen gelehrt, keine gute Idee. Er konzentrierte sich weiterhin auf ruhiges, gleichmäßiges atmen und einen ebenso unauffälligen Herzschlag. Irgendwann wurde ihm das Thermometer wieder abgenommen.

 „Keine Temperaturauffälligkeiten.“ Es klang enttäuscht.

 „Ich sagte doch...“, begann Sephiroth und wurde augenblicklich durch ein herrisches: „Ich habe dich gehört!“ unterbrochen. Ein Stethoskop legte sich eisig auf seinen Brustkorb.

 „Einatmen und Luft anhalten!“

 Wozu das ganze Theater, dachte Sephiroth düster während er die Bitte... den Befehl ausführte. Was immer du dir diesmal ausgedacht hast, bringen wir es hinter uns. Soweit ich weiß, ist unser beider Anwesenheit auf dem Meeting nötig, und mein Körper wird Zeit zum heilen brauchen. Oder willst du es drauf anlegen? Nur zu. Du könntest meine Knochen zermahlen und ihr Pulver an den ursprünglichen Plätzen einfügen, ich würde keinen falschen Schritt tun! Ich würde keinem von euch Anlass geben, an mir zu zweifeln. Nicht eine Sekunde lang! Denn ihr alle werdet vor mir fallen!

 Hojo richtete sich wieder auf, brummelte etwas unverständliches und begann, den Mann vor sich auf eine Blutabnahme vorzubereiten.

 „Pflaster oder Verband?“ erkundigte er sich scheinheilig, nachdem er seine rote Beute sicher verstaut hatte. Diese Frage hasste Sephiroth besonders. Hinsichtlich all der Grausamkeiten, die er in seinem bisherigen Leben durch Professor Hojos Hände an diesem Ort hatte ertragen müssen, wirkte eine solche Frage noch lächerlicher, als sie es ohnehin schon war.

 „Nichts dergleichen“, antwortete er gänzlich ruhig und unbewegt, immer noch auf alles gefasst. Hojo hatte ihm zwar mittlerweile den Rücken zugedreht und dokumentierte die neuen Fakten, aber das musste nichts heißen.

 Minuten vergingen in absoluter Stille. Dieses Spiel liebte Hojo am meisten, aber auch daran hatte sich Sephiroth gewöhnt. Und so blieb er bewegungslos sitzen, die Augen fest auf den Mann vor sich gerichtet, und wartete ab. Irgendwann wandte dieser den Kopf.

 „Du bist noch hier?! Ich brauche dich nicht mehr! Versuch, wenigstens zu dem Meeting pünktlich zu sein, es ist wichtig!“

 Eigentlich wollte Sephiroth seine Kraft nicht mit Wut verschwenden, aber er verließ den Laborbereich dennoch innerlich brodelnd. Für Erleichterung reichte es nicht aus. Ein Anruf reichte, und er würde sich wieder hierher begeben. Müssen. Es gab keine Alternative. Der Mann, welcher seine Feinde auf dem Schlachtfeld spielerisch beherrschte, wurde in finsteren Momenten selbst beherrscht von einem Gegner, der ihn schon sein seiner Geburt begleitete (manchmal hatte Sephiroth sogar das Gefühl, als sei dies schon vorher der Fall gewesen), und vor dem es kein Entrinnen gab.


 Cutter starrte die Wände ihres Quartiers an und fühlte sich, als ob sie jemand mit Gewalt zurück in eine alte, längst abgestreifte Hülle trieb. In den nächsten Stunden tat sie alles, um sich abzulenken, erzielte aber nicht wirklich Erfolge damit. Am schlimmsten war die Einsamkeit.
 Schon seltsam, wie schnell man die Gegenwart anderer als einen Teil seiner Selbst akzeptiert.
In dem bisherigen, seltsamen Leben des Teenagers  war noch nie so intensiv auf sie eingegangen worden wie in den letzten Wochen. Es war... komisch gewesen. Aber auch schön. Und Sephiroth... Sephiroth schien zufrieden zu sein. Bei diesem Gedanken empfand Cutter fast ein wenig Stolz.  

 In der Nacht aber konnte sie nicht schlafen. Alles vertraute war zu weit weg. Schlaf stellte sich erst nach der Zeit ihrer üblichen Nachtwache ein, und was sie dann weckte, war nicht das vertraute rütteln an ihrer Schulter. Cutter brachte den quäkigen Wecker zum schweigen und stellte schmunzelnd fest, dass aufstehen kein Problem mehr war. Dennoch... Zacks freches grinsen...  Die Weite der Landschaft. Das gemeinsame Frühstück. Der Wind, welcher sich in Sephiroths langen, silbernen Haaren fing...  Grünes Augenglitzern, in dem sich alle Gedankenschätze dieser Welt verbergen mochten, unauffindbar für andere... bewacht von einem Geist, der sich mit nichts vergleichen ließ... Das alles fehlte ihr. Entsetzlich.
 Wenigstens, dachte Cutter, bleiben mir die Lines. Um Zuversicht bemüht machte sie sich auf den Weg zu den Klassenräumen.

 
 Sie war die letzte. Alle anderen redeten und erzählten schon wild durcheinander ohne von ihr Notiz zu nehmen. Gleichgültig aktivierte Cutter ihren mitgebrachten MusicPlayer bis Azrael auftauchte, seinen Platz hinter dem Pult einnahm und grinsend durchzählte.

 „Alle da.“ Er strahlte. „Ach, ich hab euch vermisst!“

 Die Klasse grinste zurück. Ihr Lehrer ließ 9 Loghefte auf das Pult fallen, erwähnte die Unmengen des während der Auswertung konsumierten Kaffees und die Tatsache, sich über einiges sehr gefreut und über anderes endlos aufgeregt zu haben („Das war bestimmt Cutter!“ kommentierte Neesha). Azrael brachte sie mit einem scharfen Blick zum schweigen und begann, zusammen mit der Klasse einzelne Trainingsabschnitte zu analysieren. Cutter versuchte wirklich, aufzupassen. Aber die Erlebnisse der anderen waren, im Vergleich zu ihren eigenen, nun... langweilig. Mehr oder weniger hatten alle dasselbe getan.

 Irgendwann jedoch forderte Azrael auch Cutter zum sprechen auf. Spannung legte sich über die Klasse. Richtig, das Oberschussel war ja mit General Crescent unterwegs gewesen. Bestimmt war es ein Desaster geworden...

 Cutter begann, zu erzählen. Und verblüffte, machte mehr als deutlich wie viel sich innerhalb der letzten 4 Wochen geändert hatte. Als sie schwieg, herrschte sehr lange Stille.

 „Mit dir auf eine Mission zu gehen...“

 „Es war ein spontaner Entschluss von General Crescent.“

 „Aber mit dir?!“

„Beschwer dich doch beim General, Neesha!“

 Empörtes Luft holen. Azrael hatte Mühe, ein grinsen zu unterdrücken. Gibs´s ihr, Cutter!  

 Neesha fühlte sich sichtlich betrogen. Während sie als Klassenbeste mit irgendwelchen unbekannten Trainern völlig würdelos in einem abgezäunten Trainingsgebiet... Und Cutter, dieses nichtsnutzige Schussel, diese Versagerin, war mit der SOLDIER Legende auf einer richtigen Mission gewesen!

 „Du hast nur Dummenglück gehabt“, knirschte Neesha. Azrael warf ihr einen zweiten warnenden Blick zu. Zeitgleich öffnete er Cutters Logbuch an der Stelle des Abschlusskommentars und las diesen laut vor. Anschließend hielt er die Seite so, dass alle die Unterschrift des Generals sehen konnten.

 „Das ist übrigens der Beste.“
 
 Erneute Stille senkte sich über die Klasse, und Cutter versuchte verzweifelt, die Farbe ihres Gesichtes unter Kontrolle zu behalten. Der beste Abschlusskommentar! Für sie! Vom General!

 „Bilde dir da bloß nichts drauf ein! Du bist und bleibst ein blödes Schussel!“

 Azrael warf sie augenblicklich für einige Minuten aus der Klasse. Als Neesha zurückkam, blätterte die Klasse bereits eifrig in einem neuen Buch. Neesha überflog die Inhaltsangaben.

 „Darin steht nichts, was wir nicht schon wissen!“

 „Ich weiß“, seufzte Azrael wenig überrascht und ignorierte hartnäckig Neeshas Diskussionsversuche. Ihr Frust war verständlich. Aber ab einem bestimmten Punkt konnte er einfach nur noch Wiederholungen liefern. Es war... einfach besser so. Irgendwann schlug er der nimmermüden Sprachanimateurin vor, selbst neue Lines zu finden und ein Buch darüber zu schreiben, woraufhin diese beleidigt schwieg. Azrael tippte auf das aktuelle Buch.  

 „Arbeitet es gut durch, ihr braucht es für die Prüfung.“

 „Die besteh ich im Schlaf“, zischte Neesha.

 „Gut, dann stör die anderen nicht beim lernen!“ Ein strahlendes lächeln – das gefürchtetste seines ganzen Repertoires - breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Meine Damen...“

 „... morgen gibt es einen Test“, stöhnte die Klasse im Chor, und Azraels lächeln wurde noch breiter, während er mit nur vagen Angaben herausrückte. Ein Helikopterflug in ein unbekanntes Gebiet um... nun, das würde sich zeigen.

 „Außerdem könnt ihr euch neue Suchlisten abholen.“

 Die Suchlisten! Bisher war Cutter nicht in der Lage gewesen, anderen beim Wiederfinden verlegter Gegenstände zu helfen. Aber jetzt, das wusste sie mit Sicherheit, würde sie es schaffen. Fast ein bisschen stolz holte sie sich am Ende des ansonsten belanglos verlaufenden Schultages ihre erste Liste ab.

 „Und schont euch heute“, ermahnte Azrael eindringlich, „morgen wird´ s schwierig.“

 Dann entließ er seine kleine Klasse in den wohlverdienten Feierabend.

Kapitel9: Das Rätsles Lösung
 
Musik  
 

 
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